Carl Rogers - Personenzentrierte Theorie
Pädagogische Kommunikation und die Erzieherpersönlichkeit aus der Sicht der Personenzentrierten Theorie von Carl Rogers
Einführung
Pädagogische Fachkräfte und professionelle Helfer arbeiten mit Persönlichkeiten, die, egal welchen Alters, Geschlechts o. ä. ernst genommen werden wollen. Eine wesentliche Hilfe, menschliche Persönlichkeit zu verstehen, stellen die Arbeiten von Carl Rogers dar.
Die Persönlichkeitstheorie von Carl Rogers ist das Ergebnis seiner jahrzehntelangen therapeutischen Arbeit mit Menschen. Aus einer Therapiemethode und einer Lehre vom Prozess der Veränderung des menschlichen Verhaltens hat Rogers eine umfassende Theorie der Persönlichkeit entwickelt.
Carl Rogers
wurde am 8. Januar 1902 in Oak Park. USA, geboren. Seine Eltern betrieben Landwirtschaft. Schon früh musste Rogers lernen, hart und diszipliniert zu arbeiten. Auch wurde er von seinen Eltern streng religiös erzogen. Er studierte zunächst Agrarwissenschaft, später Theologie, bis er sich schließlich dem Studium der Psychologie zuwandte. Nach dem Studium arbeitete er in der Erziehungsberatung und als klinischer Psychologe. In dieser Zeit erprobte er neue therapeutische Techniken, die er zur klientenzentrierten Therapie zusammenfasste. Seine vielfältigen Erfahrungen in der Therapie und Theorie der Persönlichkeit:
Die personenzentrierte Theorie
Rogers hat Jahre später die klientenzentrierte Therapie zur personenzentrierten Theorie der Persönlichkeit weiterentwickelt. Rogers kritisierte immer eine Psychologie, die zu abstrakt und vom Menschen entfremdet ist. Er selbst wurde als übertrieben optimistisch beurteilt, vor allem sein Glaube, dass sich Internationale Spannungen und Konflikte mit den Mitteln der klientenzentrierten Methode lösen lassen. Am 4. Februar
1987 starb Carl Rogers Im Alter von 85 Jahren.
Das Menschenbild von Rogers unterscheidet sich deutlich von dem der Psychoanalyse. Während Freud die Triebkräfte hervorhebt, die Leben sowohl erzeugen und erhalten als auch zerstören können, ist nach Rogers die Natur des Menschen im Wesentlichen positiv. So strebt der Mensch danach, zu wachsen und sich zu einer gesunden und selbstbestimmten Persönlichkeit zu entwickeln. Wenn er nicht zu sehr in seinem Selbstverwirklichungsstreben eingeschränkt wird und seinem Wesen gemäß handeln kann, ist er ein positives und soziales Wesen, dem man vertrauen kann. Allerdings sieht Rogers auch die irrationalen und zerstörerischen Kräfte im Menschen.
"Ich habe kein euphorisches Bild von der menschlichen Natur: Ich weiß, dass Individuen aus Abwehr und innerer Angst sich unglaublich grausam destruktiv, unreif, regressiv, asozial und schädlich verhalten können. Es. ist dennoch einer der erfrischendsten und belebendsten Aspekte meiner Erfahrung, mit solchen Individuen zu arbeiten und die starken positiven Richtungsneigungen zu entdecken, die sich auf den tiefsten Ebenen bei ihnen wie bei uns finden, " (Carl Rogers, 1992')
Rogers Menschenbild ist geprägt von einem tiefen Respekt gegenüber dem Menschen und deutlich beeinflusst vom philosophischen Denken des Humanismus. Die von Rogers und anderen Psychologen, wie Kurt Goldstein und Abraham H. Maslow, begründete und geförderte "humanistische Psychologie" ist eine der großen psychologischen Schulen der Gegenwart.
Notizen zum Begriff „Persönlichkeit“
Definition 1: „Persönlichkeit = allgemein der Mensch, der in seinem Handeln als Person nicht nur seine personale Identität verwirklicht, sondern darüber hinaus eigenständige, von den Rollenmustern der Gesellschaft (weitgehend) unabhängige Strukturen des Verhaltens entwickelt. – In der Psychologie weitgefasste gedankliche Hilfskonstruktion zur Beschreibung, Vorhersage und theoretischer Erklärung der Besonderheiten des Einzelmenschen. Je nach Grundeinstellung, Forschungsrichtung und anderen wird Persönlichkeit unterschiedlich definiert.“
Definition 2: „Psychologisch bedeutet Persönlichkeit zunächst die durch bestimmte Merkmale bzw. Verhaltensbereitschaften geprägte Charakterstruktur. So versucht die Persönlichkeitsforschung aus dem Verhalten überdauernde Merkmale, Eigenschaften, Werthaltungen zu erschließen und Strukturmodelle für den Aufbau der Persönlichkeit zu finden oder Persönlichkeitstypen zu ermitteln. Aspekte, die den Begriff Persönlichkeit ausmachen sind Eigenschaften, Werthaltungen, Intelligenz, emotionale Fähigkeiten, Antrieb, Fleiß, Vitalität, Belastbarkeit, Neurotizismus , Extravertiertheit bzw. Intravertiertheit, Temperament.“
Definition 3: „Persönlichkeit meint im allgemeinen Sprachgebrauch, der einzelne Mensch in seiner individuellen Eigenart, seiner persönlichen Originalität und sittlichen Identität.
In der Psychologie hat der Begriff Persönlichkeit den früher üblichen Begriff Charakter weitgehend ersetzt. Persönlichkeit bezeichnet hier – möglichst Wertungsfrei – das einzigartige und individuelle Muster derjenigen Eigenschaften eines Menschen, die sein Verhalten relativ überdauernd lenken (Eigenschaftstheorien). Daneben wird Persönlichkeit auch als jenes System individueller Erwartungen und Bewertungen aufgefasst, die jemand im Hinblick auf die Konsequenzen von eigenen Handlungen oder von Ereignissen entwickelt hat, um sich dann in konkreten Situationen entsprechend zu verhalten.“
Anmerkungen von Carl Rogers: „Der Kern der Persönlichkeit ist etwas Positives – eine Entdeckung! Eine der revolutionärsten Einsichten, die sich aus unserer klinischen Erfahrung entwickelt hat, ist die wachsende Erkenntnis: Der innerste Kern der menschlichen Natur, die am tiefsten liegenden Schichten seiner Persönlichkeit, die Grundlage seiner tierischen Natur ist von Natur aus positiv – von Grund auf sozial, vorwärts gerichtet, rational und realistisch.“
Vergleich und Erörterung zu den oben genannten Definitionen
Die Lexikon-Definitionen ähneln sich insofern, dass sie versuchen zu erklären was der Begriff Persönlichkeit bedeutet. Es scheint sich letztendlich bei diesen Lexikon-Definitionen um ein unsichtbares Gedankenkonstrukt zu handeln, das letztendlich durch Äußerungen, durch Tätigkeiten, Handlungen, Denkweisen und Emotionen sichtbar wird. Im Gegensatz zu diesen Lexikon-Definitionen sind die Anmerkungen von Carl Rogers zur Persönlichkeit im engeren Sinne des Wortes nicht als Definition anzusehen, sondern als Beschreibung bezüglich der moralischen Handlungsqualität. Carl Rogers scheint zumindest in diesem Zusammenhang nicht durch irgendwelche Grundannahmen festlegen zu wollen was denn nun eine Persönlichkeit ist, sondern er geht lediglich davon aus, dass die Persönlichkeit in ihrem Kern positiv und gut ist. Jedoch in anderen oben nicht genannten Texten wird sehr wohl von Carl Rogers Grundannahmen bezüglich der menschlichen Persönlichkeit formuliert:
Der Organismus, das Selbst, das Selbstkonzept, das Realselbst, das Idealselbst sowie der organismische Bewertungsprozess.
Diese Begriffe scheinen gleichermaßen das Menschenbild, aber auch das Persönlichkeitsverständnis von Carl Rogers darzustellen. Daher kommen wir nun zum Menschenbild der personenzentrierten Theorie von Carl Rogers.
Rogers Menschenbild ist positiv
Carl Rogers hat einen tiefen Respekt gegenüber dem Menschen. Sein Denken ist stark vom Humanismus geprägt. Als Mitbegründer der humanistischen Psychologie unterscheidet sich sein Menschenbild beispielsweise eindeutig von den Menschenbildern des Christentums (besonders der protestantisch-fundamentalistischen Richtung in den USA) und von dem der Tiefenpsychologie.
Carl Rogers geht im Gegensatz zu Freud nicht von Triebkräften aus, die zerstörerisch wirken, sondern von einer im wesentlichen positiven Natur des Menschen aus. Er glaubt, dass die menschliche Natur ein Selbstverwirklichungsstreben hat und wenn dieses von Außen nicht eingeschränkt oder manipuliert wird sich eine gesunde Persönlichkeit entwickeln will. Dabei kann man Carl Rogers nicht Euphorie und Naivität, also vereinfachtes Denken vorwerfen. Er sieht sehr wohl, dass es viele Menschen gibt, die destruktiv , unreif, regressiv und asozial sind. Jedoch erklärt er dies nicht mit einer angeborenen Sündhaftigkeit, wie dies im Christentum gemacht wird, sondern als Auswirkung von negativen Umwelterfahrungen. Carl Rogers ist Mitbegründer der humanistischen Psychologie, die ihre philosophischen Wurzeln im Humanismus hat.
Auch die Pädagogen Rousseau, Fröbel, Pestalozzi und später auch Hermann Gmeiner gingen von der grundsätzlich positiven Natur der menschlichen Persönlichkeit aus.
Beispiel für eine mögliche persönliche Stellungnahme und Erörterung.
Im praktischen, therapeutischen bzw. erzieherischen Alltag kann die Frage, ob die menschliche Persönlichkeit von Natur aus positiv oder negativ ist meines Erachtens nach so wichtig sein wie die Frage, ob am Anfang erst das Ei oder das Huhn vorhanden war.
Wichtig ist zu sehen, dass die humanistischen Handlungsaufgaben die uns Carl Rogers gibt, zu einer positiven Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Die Konsequenzen, die Carl Rogers aus seinem humanistischen Menschenbild formuliert nämlich Einfühlungsvermögen, persönliche Wertschätzung und Echtheit sind m. E. empfehlens- und erstrebenswert, ganz unabhängig davon, ob denn nun protestantische Kirchen, Sigmund Freunds Psychoanalysen oder Carl Rogers personenzentrierte Theorie einer „objektiven“ Wirklichkeit entsprechen.
Die Selbstaktualisierung aus der Sicht der personenzentrierten Theorie von Carl Rogers!
Die Selbstaktualisierung (aktuelle Erfahrung des Selbst), manchmal auch Selbstverwirklichung genannt, ist die Verwirklichung und Ausschöpfung der eigenen menschlichen individuellen Möglichkeiten. Nach Carl Rogers hat jeder Mensch nicht nur das Bestreben, körperliche Bedürfnisse wie Nahrungsaufnahme, Zärtlichkeit bzw. Erotik zu befriedigen oder Schmerz abzubauen, sondern auch das grundlegende Bedürfnis, sich schöpferisch, kreativ und phantasievoll zu entfalten, weiterzuentwickeln und dies unabhängig zu werden (siehe Autonomiebestrebungen bei Ruth Cohn) und sich selbst zu regulieren. Sie ist die Haupttriebfeder des Lebens: Dieses von Grund auf gute, von der Umwelt jedoch oft eingeengte und unterdrückte Bedürfnis soll durch die Therapie- Gruppen- oder besser noch vorher durch die Erziehungserfahrung zur Befriedigung und Entfaltung kommen. Die Selbstaktualisierung ist die grundlegende, angeborene Vorwärts-Kraft, also das Motiv, was den Menschen kognitiv und emotional wachsen lässt. Das Kind, das mit seinen 1 ½ Jahren auf dem Boden herumkrabbelt und Schubladen öffnet um zu schauen was dort drin ist, ist vorwärts getrieben von der Selbstaktualisierungstendenz. Diese Selbstaktualisierung darf nicht durch einen autoritären Erziehungsstil gedeckelt und unterdrückt werden. Die Selbstaktualisierung ist aber auch der Hintergrund wenn ein Mensch laut ausruft „das kann ich selber, lass mich mal machen“.
Rogers Grundannahmen
Personenzentrierte Theorie von Carl Rogers
ROGERS GRUNDANNAHMEN
SELBSTKONZEPT
(SELBST)-KONGRUENZ
SELBST-AKTUALISIERUNG
ORGANISMUS
ORGANISMISCHER
BEWERTUNGS-PROZEß
IDEAL-Selbst
REAL-SELBST
Carl Rogers formuliert u.a. folgende Grundannahmen und Begrifflichkeiten:
• Selbstaktualisierung
• Selbstkonzept,
• Realselbst,
• Idealselbst,
• Selbstkongruenz,
• Organismus,
• organismischer Bewertungsprozess.
Im Folgenden sollen diese Begriffe erklärt werden.
Die Selbstaktualisierung:
Der Mensch besitzt den angeborenen Antrieb zur Selbstaktualisierung. Dabei entwickelt er sich immer mehr zu einem autonomen, selbstbestimmenden Wesen und bewegt sich weg von Kontrollen und Zwängen.
Der Mensch strebt danach Entwicklungsmöglichkeiten zu entfalten und zu verwirklichen. Wird er in seinem Bestreben nach Selbstaktualisierung nicht eingeschränkt, ist er in der Lage sich neuen Erfahrungen zu öffnen und sich und andere zu akzeptieren.
Bsp: Obwohl es für das Kind leichter und gefahrloser ist ein Fahrrad mit Stützrädern zu fahren, erlernt das Kind unter Bemühungen und vielen Rückschlägen in Form von Stürzen und Schrammen, das Radfahren ohne die helfenden Stützräder
Erfahrungen welche die Selbstaktualisierung ermöglichen, werden von dem Organismus als positiv bewertet und weiterhin angestrebt. Macht der Mensch jedoch Erfahrungen, welche die Selbstaktualisierung verhindern werden diese Erfahrungen als negativ eingestuft und soweit es geht vermieden. Dieses bewerten der Erfahrungen wird als organismischer Bewertungsprozess bezeichnet
Das Selbstkonzept besteht nach Hobmair aus dem Realselbst und dem Idealselbst. Also das Bild, das eine Person von sich selbst hat und dessen Wertung steht im Zusammenhang mit der sozialen Umwelt, die das Individuum, also den Einzelmenschen bewerten. Gibt es Unterschiede zwischen den Bewertungen durch die Umwelt und dem eigenen Bild von sich selbst, so entsteht eine Inkongruenz, also eine nicht vorhandene Deckungsgleichheit dieser Realitäten. Umwelterfahrungen, die deutlich machen, dass beispielsweise nahestehende Menschen jemandem z. B. schlechter bewerten als man sich selbst bewertete, können zu einer Krise, Depressionen und Selbstvorwürfen führen. Im positiven Falle können ermutigende Bewertungen durch die Umwelt ein Selbstkonzept positiv erweitern. In der Therapie, aber auch in der Erziehung kommt es darauf an, die negative Inkongruenzen aufzuarbeiten und Selbstkonzept und Erfahrungen möglichst zur Deckung (=Kongruenz) zu bringen.
Das Selbstkonzept entwickelt sich in Interaktionen mit der Umwelt – also, aus dem sich selbst in der Interaktion mit der Umwelt erfahren (Selbsterfahrung) – und ebenfalls aus Interaktionen mit anderen Menschen. Der Organismus als Ganzer beurteilt Erfahrungen nicht nur nach ihrer aufrechterhaltenden bzw. fördernden Wirkung auf den Organismus, sondern auch im Hinblick auf die Aufrechterhaltung des Selbstkonzepts.
+ =
Realselbst. Das Realselbst stellt die Summe aller Fähigkeiten, Eigenschaften, Stärken und Schwächen dar, wie sie tatsächlich sind. Allerdings wird der Begriff Realität, nicht absolut sondern individuell dargestellt. Somit muss die Definition für den Begriff Realselbst durch die Sichtweise der Umgebung, des sozialen Umfeldes ergänzt werden. Wenn also ein Mensch von sich selbst denkt, er sei sehr sportlich, die soziale Umgebung trotz intensiver Überprüfung dieser These zu einem anderen Ergebnis kommt, muss sich der Mensch mit diesen abweichenden Informationen auseinander setzen und entweder das Bild von sich selbst korrigieren, oder seine tatsächlichen Fähigkeiten beweisen.
Idealselbst. Das Idealselbst ist das Bild des Menschen von sich selbst wie er, oder sie gerne sein möchte. Hierbei gibt es unterschiedliche Realitätseinschätzungsfähigkeiten. Während manche Menschen sehr genau Realselbst und Idealselbst unterscheiden können und die Idealvorstellungen als anzustrebende Visionen erkennen, so gibt es andere Menschen, die Realselbst und Idealselbst verwechseln. Dies kann sich in einer Arroganz und Überheblichkeit darstellen.
Der Begriff Selbstbild ist in der Originalliteratur von Carl Rogers etwas unpräzise dargestellt. In den meisten Schulbüchern jedoch wird der Begriff Selbstbild synonym mit dem Begriff Selbstkonzept, wie er weiter oben schon beschrieben wurde, erklärt. Das Lexikon der Psychologie definiert den Begriff als das Bild bzw. Konzept von mir selbst, Urteil einer Person von sich selbst; im Gegensatz zum Bild, das andere von einem haben. Ein Beispiel für dieses Selbstbild: Über zwei Jahre hinweg hat ein Schüler in der Höheren Berufsfachschule sehr gut in dem Fach Sozial- und Erziehungswissenschaften mitgearbeitet und dafür entsprechende positiven Noten bekommen. Diese Erfahrungen lassen das Selbstbild entstehen: „Ich komme sehr gut klar mit dem Unterrichtsstoff in dem Bereich Erziehungswissenschaft bzw. Sozialwissenschaft.“ Aufgrund derartiger Selbstbilder werden oftmals Entscheidungen für die weitere Ausbildung und dem eventuellen Studium getroffen.
Organismus. Der Begriff Organismus ist bei Carl Rogers eindeutig nicht einfach biologisch zu sehen und meint daher nicht den menschlichen Körper. Viel eher ist bei Rogers davon auszugehen, dass er unter dem Begriff Organismus in bester griechisch-lateinisch-philosophischer Tradition davon ausgeht, dass der Organismus „eine räumlich begrenzte Struktur, in der zum einen die Teile und Elemente das Ganze aufbauen, zum anderen das Ganze als solches auf die Teile (seine Glieder und Organe) steuert und zwecksetzend Einfluss nimmt. Vom Mechanismus unterscheidet sich der Organismus durch materiellen und geistigen Austausch mit seiner Umwelt durch Fortpflanzung, Wachstum, Entwicklung und Formen der Freiheit“ . Der Organismus ist hier also nicht nur körperlich, sondern auch psychisch zu sehen. Der Austausch mit der Umwelt wird dafür sorgen, dass die verschiedenen Umwelterfahrungen vom Organismus bewertet werden und je nach Nützlichkeit zum Aufbau eines positiven oder eines negativen Selbstkonzeptes verwendet wird.
Um diesen Sachverhalt verständlicher und weniger mysteriös darzustellen soll der Leser sich bitte den Organismus wie ein kleines Männchen vorstellen, dass bei jedem Menschen in der Herzgegend sitzt.
Dieses Männchen geht mit einem Menschen durch die Welt und fängt alle Umwelterfahrungen wie Pfeile oder sonstige Gegenstände auf. Er wiegt diese Pfeile und Gegenstände in seiner Hand, schaut sie an, schnuppert daran, riecht, bewertet sie und entscheidet dann, ob diese Pfeile und Gegenstände konstruktiv als Teile des Selbstkonzeptes verwendet werden und dort eingeschraubt werden, oder ob es Gegenstände sind, die ein negatives, zerstörerisches Selbstkonzept entstehen lassen. Dies könnte in der sinngemäßen Übertragung Eisensägen sein, Chemikalien, die Rost erzeugen und dergleichen. Wichtig ist, dass dieses Männchen in der Mehrzahl, und das gilt besonders für die Jugend des Menschen, konstruktive, positive Elemente zur Erstellung des Selbstkonzeptes bekommt. Andernfalls entsteht ein Müllhaufen, der stinkt und destruktiv ist.
Organismische Bewertung:
Der Organismus als Ganzer bewertet jede seiner Erfahrungen im Hinblick darauf, ob sie der Erhaltung und Förderung des Organismus als Ganzem dienlich ist oder nicht.
Die drei Therapeuten- bzw Erziehervariablen: Empathie, Akzeptanz und Kongruenz gehören nicht zu den Grundannahmen der personenzentrierten Theorie von Carl Rogers. Denn sie beschreiben nicht die menschliche Person, sondern sie sind Rogers Forderungen an Therapeuten und Erzieher. Diese sollen sich empathisch, kongruent und akzeptierend verhalten.
Bedeutung des organismischen Bewertungsprozess für die Erziehung
Der Vorgang der organismischen Bewertung verlangt von Erziehern und Eltern dafür zu sorgen, dass dem Organismus quasi positive Umwelterfahrungen begegnen. Das bedeutet nicht, dass das Kind vor allen Schwierigkeiten abgeschirmt werden muss, sondern es gilt die entscheidenden Umwelterfahrungen nahestehender Persönlichkeiten so zu gestalten, dass der Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes möglich ist. Dies bedeutet im pädagogischen Alltag, dass die Erziehungsmittel so gewählt werden müssen, dass Ermutigung der Selbstaktualisierung, Freiheit für die Kreativität, Lob, Kompliment und ehrlicher Glaube an die Fähigkeiten des Edukanden vorzuziehen sind. Diese Notwendigkeiten verlangen von dem Erzieher eine positive Grundhaltung gegenüber dem Edukanden. Diese positive Grundhaltung sollte sich äußern in einer positiven Wertschätzung (=Akzeptanz), eines wirklich motivierten Einfühlungsvermögens (=Empathie) und der Selbstkongruenz (Deckungsgleichheit zwischen dem was der Erzieher denkt, fühlt und dem wie er tatsächlich handelt).
Aufgaben zur Selbstüberprüfung zum Thema Personenzentrierte Theorie nach Carl Rogers
1 Suchen Sie aus verschiedenen Lexika unterschiedliche Definitionen zu dem Begriff „Persönlichkeit“ im Zusammenhang mit der Psychologie bzw. Pädagogik. Arbeiten Sie zusätzlich aus Materialien im Internet den Begriff „Persönlichkeit“ aus Sicht von Carl Rogers heraus . Vergleichen Sie anschließend die unterschiedlichen Vorstellungen!
2 Im Folgenden sollen Sie das Menschenbild der personenzentrierten Theorie von Carl Rogers herausarbeiten und erörtern !
3 Erläutern Sie die Selbstaktualisierung aus der Sicht der personenzentrierten Theorie von Carl Rogers!
4 Beschreiben Sie weitere Grundannahmen der personenzentrierten Theorie von Carl Rogers!
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Die drei Therapeuten- bzw. Erziehervariablen, die Carl Rogers im Rahmen seines non-direktiven Therapieansatzes entwickelt hat
1.Akzeptanz (Wertschätzung):
Der Klient muss vom Therapeut akzeptiert und angenommen werden, unabhängig davon, was er sagt, oder wie er sich gibt. Ebenso sind wertende, missbilligende oder Abneigung ausdrückende Stellungnahmen zu vermeiden. Der Therapeut sollte den Hilfesuchenden mögen; ihn als wertvollen Menschen anerkennen. Dies bedeutet aber nicht, dass beispielsweise der Therapeut allem, was der Klient sagt oder tut, zustimmen muss. Der Klient muss lediglich spüren, dass die zwischenmenschliche Beziehung durch Meinungs-verschiedenheiten nicht beeinträchtigt wird.
Anhand der Stimme, Körperhaltung, Mimik und Gestik des Therapeuten muss der Hilfesuchende erkennen, dass er so akzeptiert wird, wie er ist.“
2. Kongruenz = Echtheit: „Dieses Merkmal bedeutet, dass der Therapeut immer er selbst sein soll, ohne sich hinter einer Fassade zu verbergen, also zu verstellen. Genauer heißt das, Übereinstimmung zwischen dem, was der Therapeut innerlich fühlt und denkt und dem, wie er sich dem Hilfesuchenden gegenüber gibt. Er sollte das, was er erlebt und empfindet, deutlich werden lassen und in die Beziehung zum Klient mit einbringen, so dass auch für diesen die Situation auch überschaubar, durchsichtig wird.
Kongruenz ist eine grundlegende Einstellung, die man durch „Sich- Selbst- Kennen lernen erwerben kann.“
3. Empathie (einfühlendes Verstehen): Der Therapeut versucht sich in die Erlebniswelt des Klienten einzufühlen und diese nachzuvollziehen. Dies gilt besonders für die Gefühle und deren Bewertung durch den Klienten. Das was der Therapeut wahrgenommen und verstanden hat teilt er dem Klienten mit damit dieser seine Gefühle besser verstehen und annehmen kann. Der Therapeut verzichtet dabei auf Bewertungen und Interpretationen und versucht nur die Gefühle des Klienten zu verbalisieren. Der Therapeut muss jedoch er selbst bleiben und darf sich nicht mit der Welt des Klienten identifizieren.“
„Verhält sich der Therapeut gemäß diesen Grundhaltungen dann fängt der Klient an sich selbst zu explorieren, das heißt in sich hinein zu horchen und seine Innenwelt zu erforschen. In diesem wertschätzenden und einfühlsamen Klima kann sich der Klient mit seinen Empfindungen, Einstellungen und seinem Erleben angstfrei auseinander setzen. Dadurch entwickelt er ein neues Verständnis von sich selbst und kann allmählich die eigene Person, so wie sie ist, verstehen und annehmen. Dies ist die Grundlage, dass die Person sich neuen Erfahrungen öffnet und ihr Selbstkonzept langsam verändert.“
Klient treten in Therapeut
Inkongruent, Beziehung zueinander echt, wertschätzend
fehlangepasst einfühlend
Dies bewirkt ein therapeutisches Klima
Persönlichkeitsveränderung
Durch
Selbstexploration, Selbstannahme und
Veränderungen des Selbstkonzeptes
„Durch diese Haltung soll es dem Klienten möglich sein, die möglicherweise psychisch schmerzhafte Nichtübereinstimmung (Inkongruenz) zwischen dem Selbstkonzept (so würde/ müsste ich eigentlich sein) des Klienten und den Erfahrungen des Klienten in Richtung einer Kongruenz (Übereinstimmung zwischen Selbstkonzept und Erfahrung) aufzulösen. Dabei wird das Selbstkonzept des Klienten schrittweise soweit neu organisiert, dass der Klient immer mehr seine Gefühle und Erfahrungen in sein Selbstkonzept integrieren kann. Der Klient erfährt sich in Verlauf des therapeutischen Prozesses zunehmend als Ort der eigenen Bewertung und immer weniger als fremd bewertet, wie er z.B. als Kind durch Eltern und Erzieher gesehen wurde.
Kongruenz und Inkongruenz aus der Sicht der personenzentrierten Theorie
Der Begriff Kongruenz ist vielen – mathematisch interessierten Menschen – noch aus der 7. Klasse bekannt. Dort wird er im Sinne von Deckungsgleichheit zwischen geometrischen Darstellungen verwendet.
Im Folgenden soll der Begriff Kongruenz aus der Sicht der personenzentrierten Theorie erläutert werden.
Der Begriff Kongruenz kommt in der personenzentrierten Theorie in zweifacher Weise vor:
a.) Kongruenz = Deckungsgleichheit zwischen den oben schon erklärten Realselbst und dem Idealselbst. Das heißt, dass die Umwelterfahrungen und die Bewertungen der Umwelt bezüglich des Selbstkonzeptes übereinstimmen mit den eigenen Bewertungen und dem eigenen Bild von sich selbst.
Beispiel: Lara, 8 Jahre alt, möchte gerne in dem Fach Mathematik gut sein und glaubt auch dort in dem Bereich qualitative Arbeit leisten zu können. Sie lernt und übt intensiv und wird nun mit einer 2+ für eine Mathematikarbeit belohnt.
Die Umwelterfahrung „Note 2+ für Mathematikarbeit“ entspricht dem Selbstkonzept, dass Lara gut in Mathematik sei. Hier ist also eine Kongruenz zwischen Laras Realselbst und Laras Idealselbst zumindest auf den Fähigkeitsbereich Mathematik bezogen, vorhanden.
b.) Kongruenz = Selbstkongruenz. Die Selbstkongruenz meint die Übereinstimmung zwischen Gedanken, Handlungen und Gefühlen einer Person und ihrem tatsächlichen Verhalten.
Es ist besonders wichtig, dass Eltern, Erzieher, Lehrer und ähnliche Menschen in Vorbildfunktionen selbst kongruent handeln. Menschen spüren, ob hier eine Kongruenz, also eine Echtheit, innerhalb dieses Menschen vorhanden ist.
Der saloppe Umgangsausdruck: „ Der Herr Müller ist ja wohl nicht ganz echt“ beschreibt sehr schön, dass Menschen die eine Inkongruenz, also das Gegenteil von Kongruenz bezüglich Gedanken und Verhalten haben unecht und desorientiert im sozialen Umfeld ankommen.
Beide Arten von Kongruenz sorgen für eine Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Eine Inkongruenz zwischen Real- und Idealselbst aber auch zwischen eigenen Gedanken und den tatsächlichen Handlungsweisen sorgt für Unzufriedenheit, Unausgeglichenheit, depressiven Verhaltensweisen, ja sogar bis hin zu psychischen Abwehrreaktionen wie Verleugnung und Verzerrung.
Die beiden Abwehrreaktionen Verleugnung und Verzerrung aus der Sicht der personenzentrierten Theorie von Carl Rogers!
Inkongruenzen verursachen – lt. Carl Rogers – Abwehrreaktionen. Während in der Psychoanalyse eine Vielzahl von Abwehrreaktionen beschrieben wird, beschränkt sich Carl Rogers im Rahmen seiner personenzentrierten Theorie auf die Verleugnung und die Verzerrung. Im folgenden sei die Verleugnung erläutert: Menschen mit einem geringen Selbstbewusstsein, einem negativen Selbstkonzept erleben viele Erfahrungen als Bedrohung für ihr Selbstkonzept. Um diese verletzbare Selbststruktur zu schützen versuchen sie Erfahrungen abzuwehren und dies kann durch die Verleugnung geschehen, in dem Erfahrungen völlig negiert werden, also als nicht Existenz behandelt werden.
Beispiel: Ein älterer Lehrer für das Fach Erziehungswissenschaft schimpft bei einer Fortbildung in Soest über die neu eingeführten Operatoren für Klausuren und deren angeblicher Uneindeutigkeit. Ein Kollege weist jedoch öfter auf die dargestellten klaren Definitionen zu den jeweiligen Operatoren hin. Nach diesem Gespräch wiederholt der ältere Lehrer unverändert seine Kritik, und meint unsicher und verzweifelt: „Dann müsste ich ja die letzten 26 Jahre alles falsch gemacht haben. Das ist Unsinn!“. Denn Hinweis seines jüngeren Kollegen negiert er, d.h. er behandelt ihn so als wäre er nicht vorhanden gewesen. Dies ist eine klassische Verleugnung.
Die Verzerrung
Die Verzerrung ist die zweite Abwehrreaktion bzw. der zweite Abwehrmechanismus in der personenzentrierten Theorie nach Carl Rogers. Hier wird die evtl. bedrohende Information oder die angstmachende Umwelterfahrung nicht negiert, sondern so in Sinn und Bedeutung verdreht, also verzerrt, dass sie verändert ins Bewusstsein des Menschen kommt.
Beispiel: Der US-Amerikanische Präsident George Bush Junior hatte im Jahre 2006 eine Wahlschlappe erleben müssen. Seine Partei, die Republikaner hatte bei den entsprechenden Parlamentswahlen empfindliche Niederlagen hinnehmen müssen. Parteifreunde sowie Gegner interpretierten dieses Wahlergebnis eindeutig als Hinweis darauf, dass der durchschnittliche US-Bürger in der Mehrheit den Kriegsweg im Irak, wie er von dem amerikanischen Präsidenten Bush initiiert wurde, nicht mehr akzeptierte und gutheißen konnte. George Bush jedoch hat diese Erfahrung so uminterpretiert und verzerrt, dass sie keine Gefahr für sein Selbstkonzept mehr sein konnte. Aus der Wählerinformation: „Wir wollen den Irak-Krieg nicht mehr“ verzerrt George Bush: „Wir wollen keine Niederlagen im Irak“. Alle weiteren möglichen Informationen aus der Wahlschlappe, die zu einer Veränderung der Irak-Strategie hätte führen können, wurden jedoch verleugnet.
Abwehrreaktionen
Abwehrreaktionen haben die Aufgabe ein bedrohtes, schwaches Selbstkonzept noch weiter vor Angriffen zu schützen. Ein weiteres Beispiel für derartige Abwehrreaktionen:
Beispiel: Ein Vater spielt seit einigen Jahren mit seinem Sohn das Dame-Spiel. Seit einiger Zeit wird der 16-jährige Sohn immer besser und gewinnt recht häufig gegen seinen Vater. Nachdem dies an einem Sonntag Nachmittag dreimal in Folge geschah, wird der Vater sauer und murmelte wütend „du betrügst, dazu habe ich keine Lust mehr“ und beendete Wut entbrannt das Spiel.
Die Tatsache, dass der Sohn regelmäßig das Spiel gewann stellte eine große Bedrohung für das Selbstkonzept, also für die Selbsteinschätzung des Vaters bezüglich seiner Intelligenz dar. Wenn denn der 16-Jährige Sohn schon regelmäßig gegen ihn bei diesem Intelligenzspiel gewann, so müsste dies ja bedeuten, dass seine eigene Intelligenz doch recht begrenzt sei. Dies konnte er nicht zulassen, nicht glauben, da sein eh beschädigtes Selbstkonzept dann noch mehr ins Wanken geraten wäre.
Die Entstehung psychischer Störungen aus Rogers Sicht
Bevor wir uns über die Entstehung von psychischen Störungen unterhalten können, muss zunächst der Begriff psychische Störung definiert werden: „Eine psychische Störung als sozial unangemessenes Verhalten, dessen Konsequenzen für einen selbst oder die Gesellschaft schädlich sind. Derartige psychische Störungen können unterschiedliche Ursachen haben. Dies kann biologischer Natur sein, aber auch aus psychologischer Sicht erklärbar sein.“
Neben den vielen Erklärungsmöglichkeiten, die Sigmund Freud mit seiner Psychoanalyse, Skinner mit seiner Verhaltenstheorie und andere anbieten und die wir in späteren Lektionen bearbeiten werden, sei hier nun an dieser Stelle das Erklärungsmodell der personenzentrierten Theorie von Carl Rogers in den Mittelpunkt gestellt. Nicht angepasstes oder nicht angebrachtes Verhalten wird auch unter dem jeweiligen kulturellen Blickwinkel zu betrachten sein.
Ein nicht angebrachtes Verhalten kann in einem kleinen niederrheinischen Dorf mit 1.125 Bewohnern folgendes sein: Ein Mensch mit einem knallroten Anzug und einem großen Hut steht vor der Dorfkirche, musiziert laut und kommuniziert dabei mit seinem Hund. Die sozialen Normen um diesen Menschen herum würden sicherlich zur Beurteilung: „sozialunangebrachtes Verhalten“ führen. Das selbe Verhalten, jedoch in Köln vor dem Dom, auf der so genannten Domplatte wäre normal und würde sogar das bewundernde Anteilnehmen vieler Passanten nach sich ziehen.
Im folgenden wollen wir uns mit psychischen Störungen wie Depressionen, Unausgeglichenheiten, Ängsten und ähnlichen unangenehmen Erscheinungsformen beschäftigen.
Carl Rogers geht davon aus, dass die Menschen meistens so handeln, dass sie eine positive Rückmeldung aus dem sozialen Umfeld erhalten und dass sie durch diese positiven Rückmeldungen ein positives Selbstkonzept (positive Selbstachtung) ermöglicht. Es treten also dann keine psychischen Störungen auf, wenn das Verhalten einer Person zu positiven Erfahrungen und zu positiven Beachtungen aus dem engen Umfeld entsteht. Wenn ein Kind aus eigenem Antrieb für die Schule mathematische Aufgaben übt, so erfährt es eine positive Rückmeldung durch die Eltern, die sich erfreut über dieses Verhalten zeigen. Das Ergebnis wird ein Stückchen mehr positives Selbstkonzept sein. Dieses Selbstkonzept heißt für dieses Mädchen: „Ich rechne gerne“. Diese Erfahrung wurde vom Organismus bewertet und als neue Gedanken, also Bestandteil des Selbstkonzeptes verinnerlicht.
Die positiven Feedbacks bezüglich des selbstständigen Lernens lassen bei dem Kind das Selbstbild „ich rechne gerne“ entstehen. Hier steht die positive, direkte organismische Bewertung im Einklang mit der positiven Selbsterfahrung bzw. sie ist damit kongruent. Das Kind nimmt sein eigenes Verhalten und dessen Bewertung realitätsgetreu wahr. Stellen wir uns aber ein Kind vor, dass gerne sehr viel Geräusche durch rappeln und schreien erzeugt.
Hier werden wir nun beobachten können, wie das Kind eine negative Reaktion zu einer negativen organismischen Erfahrung verinnerlichen wird. Der Krach, der Lärm sorgt für negative Feedbacks und anstatt einer Selbsterfahrung wie „Lärm macht mir Spaß, leider ist meine Mutter dagegen“ zu entwickeln, könnte sich das Kind nun merken „ich will (darf) keinen Krach machen“.
Carl Rogers geht davon aus, dass ein derartiger, unangenehmer Widerspruch bzw. Inkongruenz zwischen den organismischen Selbst-Erfahrungen und den Rückmeldungen und Meinungsäußerungen durch Menschen aus dem sozialen Umfeld etwas verursacht, was er an „Bedingungen gebundene Wertschätzung“ nennt –
Die Erfahrung, dass man vom anderen nur dann eine positive Beachtung erhalten kann, d.h. wenn man sich auf bestimmte vorgeschriebene Weise verhält, sorgt für eine verzerrte und gestörte Entwicklung des kindlichen SELBST. Oft ist es so, dass Eltern Bedingungen an liebevolle Zuwendung, also Wertschätzung (Akzeptanz) knüpfen.
Nach Carl Rogers führt die Erkenntnis des Kindes, dass beispielsweise das schulische (nicht motivierte) Lernen einhergehen kann mit dem Verlust an Liebe bzw. Wertschätzung zu dem kindlichen Versuch die Realität oder die eigenen Erfahrungen verzerrt oder falsch wahrzunehmen, sodass durch diese Verzerrung (=Veränderung der Wirklichkeit) oder Verleugnung (=negieren der Wirklichkeit) das Ideal-Selbst mit dem Real-Selbst verwechselt wird.
Carl Rogers geht davon aus, dass psychische Störungen aus dem Versuch des einzelnen Menschen entstehen Inkongruenz zu verhindern, in dem er wirkliche Gefühle und Erfahrungen an das Selbstkonzept anpasst, und nicht mehr fühlt oder sieht was wirklich ist.
„Indianer weinen nicht“ – dieses Lied wird immer wieder von einer Kölner Mundart-Band gesungen.
Genau dieser Satz beschreibt, eine Verzerrung bzw. Verleugnung wahrer Gefühle. Schmerz und Trauer dürfen nicht gezeigt werden, bis solche Gefühle nicht mehr wahr genommen werden.
Merksatz: Je größer die Inkongruenz zwischen eigenen Erfahrungen und dem Selbstkonzept, desto größer die Verleugnungen und die Verzerrungen.
Je mehr Inkongruenz und Verzerrung, desto ernster wird die psychische Störung sein.
Carl Rogers versuchte in seiner Therapie, den Non-direktiven Ansatz Menschen bei der Verminderung von Inkongruenz zu helfen, ohne dass Realität oder realistische Erfahrungen verzerrt bzw. verleugnet werden. Gerade hier sind die Kongruenz, die Echtheit, die Ehrlichkeit und die Empathie entscheidende Triebfedern, dass der Klient positive Feedbacks aus der Umgebung wahrnehmen lernt ohne die Realität verzerren zu müssen.
Die Bedeutung einer bedingungslosen Wertschätzung (Akzeptanz) für die Entwicklung eines Kindes
„Ein Kind soll geliebt werden um seinetwillen und nicht um seiner Taten willen.“
Bedingungslose Wertschätzung ist die Triebkraft zur Erstellung eines positiven Selbstkonzeptes und somit einer positiven Persönlichkeit eines Kindes, so wie die Hefe, die Triebkraft zum Entstehen eines gesunden, lockeren Brotes ist.
Bedingungslose Wertschätzung eines Kindes entsteht dann, wenn es auch dann geliebt wird, wenn die Fünf in Mathematik und Fehlverhalten sehr sichtbar sind. Ein Kind, das sich als Person akzeptiert und angenommen fühlt, glaubt diese positiven Feedbacks aus der Umgebung und geht davon aus, dass es liebenswert ist. Es entsteht ein hohes Maß an Selbstachtung, also ein positives Selbstkonzept. Das Kind weiß, dass es trotz Angst und Wut gehalten wird, sich fallen lassen darf und wegen Fehlverhaltensweisen nicht verurteilt wird.
Überall da, wo ein Kind bzw. ein Jugendlicher über seine Verhaltensweisen eine positive Meinungsäußerung aus seinem Umfeld erfährt, wird es seine eigene Meinung über seine Kompetenzen entsprechend anpassen. Das dadurch entstehende stabile und positive Selbstkonzept erlaubt es diesen Jugendlichen flexibel mit neuen Erfahrungen umzugehen und das Selbst entsprechend anzupassen.
Viele Menschen allerdings wachsen nicht mit einer bedingungslosen Wertschätzung auf, daher ist die Entwicklung zumindest teilweise schwierig. Es übernimmt die Bewertungsbedingungen und Bewertungskriterien seines Umfeldes und sagt sich, „ich bin nur dann positiv, wenn ich mich richtig und brav verhalte“.
Somit werden die Bewertungsmaßstäbe anderer verinnerlicht, also zum Teil zu einem eigenen Teil des Selbstkonzeptes gemacht. Diese Verinnerlichung sorgt dafür, dass auch in Zukunft das Kind sich selbst nur annimmt und akzeptiert, wenn eine Kongruenz zwischen den eigenen, neuen Bewertungsmassstäben des eigenen Organismus und denen der Umwelt vorhanden sind. Fühlt ein Kind z.B. das es nur Liebe und Anerkennung empfängt, wenn es immer lieb und freundlich ist, so wird es mit der Zeit Gefühle wie Hass, Wut, Trauer usw. als bedrohlich erleben. Sie bedrohen das Kind mit dem Verlust von Liebe und Zuwendung. Diese Gefühle müssen deshalb verleugnet werden. Erwachsenen sind deshalb lange nicht mehr so ehrlich und offen wie Kinder.
Das Sprichwort „Kindermund tut Wahrheit kund“ gilt nur für ein Kind, dass eine positive Wertschätzung erlebt hat. Verzerrte Selbstwahrnehmungen können über eine längere Zeit hinweg süchtig, gewalttätig und depressiv machen.
Menschen können dadurch nicht mehr sich selbst treu sein, sondern im extremen Falle wie ein Fähnlein im Wind, sich um die Beachtung anderer kümmern und entsprechend handeln. Dies soll sicherlich kein Plädoyer (=Werberede) für Laissez-faire und Antiautorität sein, aber eine demokratische Erziehung muss genügend Freiraum lassen, damit sich ein echtes Selbst und keine Kopie des verzerrten Erwachsenenselbst entwickelt.
Aufgaben zur Selbstüberprüfung zum Thema Personenzentrierte Theorie nach Carl Rogers
5 Nennen und erklären Sie die drei Therapeuten- bzw Erziehervariablen, die Carl
Rogers im Rahmen seines non-direktiven Therapieansatzes entwickelt hat!
6 Setzen Sie sich mit dem Vorgang der organismischen Bewertung nach Carl Rogers
auseinander !
5 Zeigen Sie die Entstehung des Selbstbildes auf!
6 Skizzieren und erläutern Sie, was Kongruenz und Inkongruenz aus der Sicht der personenzentrierten Theorie sind.
7 Beschreiben und konkretisieren Sie die beiden Abwehrreaktionen Verleugnung und Verzerrung aus der Sicht der personenzentrierten Theorie von Carl Rogers!
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Förderliche Haltungen des Erziehers oder der Erzieher für eine seelische gesunde Entwicklung des Kindes
Im Folgenden werden die förderlichen Haltungen eines Erziehers für eine seelisch gesunde Entwicklung eines Kindes beschrieben. Es sind
• Achtung – Wärme - Rücksichtnahme: Die Erzieher oder die Eltern respektieren das Leben und das Kind bedingungslos und vertrauen seinem Wachstum. Sie ermutigen und behandeln es rücksichtsvoll.
• Einfühlendes, nicht wertendes Verstehen: Die Erzieher gehen im Gespräch möglichst oft auf die Gefühle des Kindes ein und bewerten sie nicht. Nimmt Anteil an seinem Erleben und setzt hierzu die Gesprächstechnik des Spiegelns ein. Es werden die Gedanken des Kindes noch einmal zusammengefasst und dem Kind gespiegelt.
• Echtheit: Die Erzieher sind in allen ihren Äußerungen und Handlungen authentisch und echt. Ihre Kommunikation ist selektiv, also aussuchend authentisch. Alles was gesagt wird ist Wahr, aber nicht alles was Wahr ist muss gesagt werden.
• Fördernde, nicht dirigierende Einzeltätigkeiten: Die Erzieherin gibt Anregungen, Rückmeldungen und Hilfestellungen. Es werden Verbesserungsvorschläge und gute Ideen gemeinsam formuliert, die Entscheidung liegt bei wichtigen Dingen bei dem Kind.
Nach Carl Rogers soll es möglichst wenig Lenkung in der Erziehung geben. Hier soll die Selbstaktualisierung, also das Streben zur Autonomie respektiert werden. Der Erzieher gewährt Freiräume und akzeptiert Wünsche. Da allerdings, wo das Verhalten andere Menschen und das Kind selbst gefährdet, werden Grenzen gesetzt, jedoch werden die Anweisungen begründet und erklärt. (Wichtiger Unterschied zum antiautoritären Erziehungsstil ).
Die Verinnerlichung von Bewertungsbedingungen kann die Selbstaktualisierung eines Menschen verhindern
Thomas strebt nach sportlichem Erfolg. Seine Selbstaktualisierung bezüglich des Joggens drängt ihn zu größeren Leistungen. Nachdem er mehrere Monate trainiert hat, nimmt er an einem Halbmarathon teil und läuft über 20 Kilometer an Zuschauern und Freunden vorbei. Die Bewertungsbedingungen ergeben sich aus den Feedbacks der Zuschauer und dem Vergleich mit anderen Läufern. Sein vorher schwach ausgebildetes Selbstkonzept, zumindest bezüglich des Joggens, wird nun gefährdet durch die Wahrnehmung „oh, ich bin ja viel langsamer als die meisten Altersgenossen“. Die Verinnerlichung der dieser Bewertung sorgt möglicherweise dafür, dass die Selbstaktualisierung in den nächsten Wochen, also das Weiterstreben, das Anpassen des Selbstkonzeptes an Umwelterfahrungen verhindert wird. Verzerrungsgedanken wie „es war ja auch viel zu heiß“ oder Verleugnungsreaktionen wie mangelnde Wahrnehmung der eigenen Unsportlichkeit verhindern hier die Selbstaktualisierung.
Menschen mit einem sehr idealen Selbstbild sind weniger ausgeglichen , als Menschen mit einem realen Selbstbild!
Menschen mit einem sehr idealen Selbstbild sind oftmals Perfektionisten. Sie erwarten von sich alles ideal, ja nahezu perfekt zu machen. Mit diesem Selbstbild stehen sie selber immer wieder unter Druck und können nur sehr selten mit dem Realselbst, also dem tatsächlich erreichten, zufrieden sein. Diese Perfektionisten streben permanent nach Perfektion, Fehlerlosigkeit und der Note 1 in der Schule bzw. im Studium. Menschen mit einem derartigen idealen Selbstbild haben so manche Ausbildung oder Studium abgebrochen, da sie über eine gewisse Zeit nur die Noten 3- 4 erarbeitet haben. Eine Anpassung zwischen Realselbst und Idealselbst zu einer Kongruenz hätte womöglich das Ausbildungs- bzw. Studienziel erreichen lassen.
Was positive Selbst-Erfahrungen alles schaffen
Im Folgenden will ich aufzeigen wie die Verarbeitung von Erfahrung und in diesem Fall von positiven Erfahrungen, das Selbstkonzept beeinflusst.
Dale Carnegie schreibt in seinem Buch „Wie man Freunde gewinnt“ an vielen, vielen Beispielen die veränderten Verhaltensweisen durch einen konstruktiven Umgang mit Menschen. Er fasst sechs Möglichkeiten zusammen, die in diesem Zusammenhang, an dieser Stelle als positive Erfahrung zur Unterstützung eines positiven Selbstkonzeptes anzusehen sind.
1. Interessieren Sie sich aufrichtig für die anderen.
2. „Lächeln Sie ! [Aber es muss ein ehrliches Lächeln sein.]
3. Vergessen Sie nie, dass für jeden Menschen sein Name das schönste und wichtigste Wort ist. Sprechen Sie ihn mit seinem Namen an.
4. Seien Sie ein guter Zuhörer. Ermuntern Sie andere von sich selbst zu sprechen.
5. Sprechen Sie von Dingen, die den anderen interessieren.
6. Respektieren und schätzen Sie stets und ohne Vorbehalt das Selbstbewusstsein [Selbstkonzept] Ihres Gesprächspartners.“
Ein Mensch, der so behandelt wird, wird das ehrliche Interesse, das wahrhaftige Lächeln, das interessierte Nennen seines Namens in der Anrede, das gute, aktive Zuhören, das Besprechen von interessanten Dingen als intensive, existentielle, positive Wertschätzung erfahren.
Diese Erfahrung wird so verarbeitet, dass er liebenswert ist. Und das Selbstkonzept wird stabil und positiv aufgebaut. Dieser Mensch kann auch mit späteren negativen Erfahrungen flexibel umgehen.
Praktische Erziehungstipps zur Stärkung des Selbstkonzepts
Jeder Mensch wächst mit seinen Aufgaben. Daher ist es wichtig, dass Ihr Kind anfangs in kleinen und dann immer größer werdenden Schritten Aufgaben und Verantwortung übernimmt. In dem Maße wie das Kind kleinere Aufgaben erfolgreich bewältigt, in dem Maße darf es immer mehr größere Verantwortung übernehmen:
• Ganz alleine zum Einkaufen gehen und erst ein bis zwei Teile, später auch mehrere Teile bei dem nächstgelegenen Kaufland aussuchen und bezahlen und auf die richtige Rückgabe des Wechselgeldes achten (hier erfährt nebenbei das Kind einen tiefen Sinn im Umgang mit mathematischen Fähigkeiten).
• Allein eine Zeitung vom Kiosk holen.
• Allein den Weg zum Kindergarten finden.
• Der Mutter den Weg zu Oma und Opa zeigen. Sie als Erwachsener folgen ihrem Kind und nicht umgekehrt.
• Bei der Auskunft anrufen und eine Telefonnummer erfragen.
• Einen fremden Menschen nach der Uhrzeit oder dem Weg fragen.
Diese Erziehungsmittel werden konstruktiv das Selbstkonzept des Edukanden stärken.
In der Erziehungspraxis erleben wir Kinder mit unterschiedlich starken Selbstkonzepten. Manche sind so stark von sich selbst überzeugt, dass sie sehr wohl Grenzerfahrungen benötigen, die eine falsche Sichtweise des Realselbst, eine übertriebenen Sichtweise des Realselbst mit den Umweltsichtweisen wieder anpassen kann. Andere Kinder haben ein so geringes Selbstkonzept, dass sie kaum wagen Nein zu sagen oder etwa Wünsche zu äußern. Diese Kinder müssen unterstützt werden.
Denn das positive Selbstkonzept entsteht auch dadurch, dass Kinder „Nein“ sagen dürfen: „
• Opa will von Svenja ein Begrüßungsküsschen. Svenja mag Opa nicht küssen. Sie darf Nein sagen.
• Onkel Dirk kitzelt die 14-Jährige Svenja unter den Schultern. Sie will dies eigentlich nicht und darf lernen zu Onkel Dirk „Nein“ zu sagen.
• Lara möchte bei Regen draußen spielen, ihre Mama will das nicht. Auch diese Erfahrung des mütterlichen Neins ist hier als eine wichtige Grenze von Nöten.
• Bieten Sie ihrem Kind doch einmal die Möglichkeit an, dass eigene Zimmer und vielleicht auch bestimmte Möbelstücke der Wohnung zu verändern. Wer sagt denn, dass Kinder keine guten Ideen haben? Durchbrechen Sie einmal das Motto „nur Erwachsene können vernünftige Entscheidungen treffen. Manchmal lassen sich auch Lampen und Möbelstücke künstlerisch aufpeppen, Kühlschränke mit Acrylfarben bemalen, die Eingangstür mit einer Girlande schmücken und die Lampen mit einer Plackerfarbe überpinseln. Schätzen Sie ihr Kind als Experte ein.
Nein sagen, können Sie immer noch.
Aufgaben zur Selbstüberprüfung zum Thema Personenzentrierte Theorie nach Carl Rogers
8 Stellen Sie dar , wie aus der Sicht der personenzentrierten Theorie von Carl Rogers psychische Störungen entstehen können.
9 Zeigen Sie auf, wie das Erleben und Verhalten einer Person von ihrem Selbstkonzept beeinflusst wird.
10 Stellen Sie die Bedeutung einer bedingungslosen Wertschätzung für die Entwicklung eines Kindes dar!
11 Beschreiben Sie förderliche Haltungen des Erziehers oder der Erzieher, die für eine seelische gesunde Entwicklung des Kindes Voraussetzung sind!
12 Beschreiben Sie an einem geeigneten Beispiel den Prozess der Selbstaktualisierung eines Menschen.
13 Begründen Sie, warum die Verinnerlichung von Bewertungsbedingungen, die Selbstaktualisierung eines Menschen verhindern können!
14 Bestimmen Sie an einem Beispiel den Begriff Selbstkonzept und zeigen Sie an diesem Beispiel auf, wie sich das Selbstkonzept eines Menschen entwickelt.
15 Stellern Sie an zwei Beispielen den Zusammenhang zwischen dem Real- und Ideal-Selbst dar.
16 Begründen Sie, warum Personen mit einem sehr idealen Selbstbild weniger ausgeglichen sind als Menschen mit einem realen Selbstbild!
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Notizen zur non-direktiven Beratung von Carl Rogers
Aus den anthropologischen Vorstellungen von Carl Rogers bezüglich eines nach Entwicklung und Wachstum strebenden Selbst wird logisch gefolgert, dass Therapie und Erziehung so gestaltet sein müssen, dass Hindernisse für das Wachstum zur Seite geräumt werden. Daher formulierte Carl Rogers den non-direktiven Beratungsansatz.
Während herkömmliche Beratungen direktiv geschehen und aus den Bestandteilen Ja-Nein-Fragen, Erklärung, Bestimmung, Empfehlung, Überredung usw. bestehen, gestaltet sich der non-direktive Ansatz anders:
Prinzipien des non-direktiven Beratens bzw. Erziehens
• Das Gefühl bzw. die Einstellung, die der Edukand gerade ausgedrückt hat wird anerkannt.
• Gefühle und Einstellungen werden akzeptiert
• Es werden thematische Vorgaben gemacht, die jeweilige Entwicklung wird aber von den Klienten bzw. Edukanden bestimmt.
• Der Inhalt dessen was der Edukand gerade sagt wird anerkannt.
• Therapeut bzw. Erzieher stellt spezifische Fragen und beschränkt seine eigenen Antworten auf ja, nein oder besonderen Informationen.
• Erklärt, diskutiert oder informiert in Bezug auf Problem oder Behandlung.
Carl Rogers schlug in seinem Programm zur nicht-direktiven Beratung folgende Handlungsweisen des Interviewers vor.
1. „Der Interviewer soll dem Sprechenden geduldig und freundlich, aber auch in verständnisvoll kritischer Weise zuhören.
2. Der Interviewer soll keinerlei Autorität demonstrieren.
3. Der Interviewer soll weder Ratschläge noch moralische Verweise erteilen.
4. Der Interviewer soll nicht mit dem Sprechenden diskutieren.
5. Der Interviewer soll nur unter bestimmten Voraussetzungen reden oder Fragen stellen:
• Um der Person das Reden zu erleichtern.
• Um Befürchtungen oder Ängste beim Sprechenden zu zerstreuen,
• die seine Beziehung zu dem Interviewer beeinflussen kann.
• c.) Um den Sprechenden für die genaue Darstellung seiner Gedanken
• und Gefühle zu loben.
• d.) Um die Diskussion auf ein Thema zu bringen, dass übergangen oder
• vernachlässigt worden ist.
• e.) Um wichtige Voraussetzungen zu diskutieren, falls dies ratsam
erscheint.
Diese Regeln, die ausdrücklich die Verwendung von Ratschlag, Überredung und Streitgespräch ausschließen und eindeutig betonen, dass das Interview dem Klienten gehört und ihm Gelegenheit zu freiem Sprechen bieten soll, stimmen voll und ganz mit dem nicht-direktiven Ansatz überein und stehen im Gegensatz zu den meisten charakteristischen Techniken des direktiven Ansatzes.“
Viele werden jetzt empört aufschreien und vermuten, dass sich diese Prinzipien auf Erziehung nicht übertragen lassen. An diese Stelle soll es offen bleiben, ob Carl Rogers non-direktiver Ansatz auf jede Erziehungssituation passt. Doch es gibt genügend Situationen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, wo es darum geht Verständnis, Empathie, Akzeptanz und Echtheit herüber zubringen. Die Vorschläge, wie ein Interviewer sich in der Therapie verhalten soll, sind dann ebenfalls wertvoll.
Techniken der Gesprächsführung bzw. der selektiven Reflexion :
1. Spiegeln (Paraphrasierung).
Klient: Mein Partner ist kinderlos verheiratet.
Therapeut: Ihr Partner ist verheiratet .
2. Reflektieren
1. Klient: Das macht mich richtig wütend, dass Sie mich jetzt unterbrochen haben.
Therapeut: Sie sind durch diese Unterbrechung verärgert.
2. Klient: Ich fühle mich immer für alles verantwortlich.
Therapeut: Manchmal würden Sie am liebsten alles hinschmeißen.
3. Resümieren
Klient: Die letzten Monate hatte ich überhaupt keine Abwechslung...ich weiß nicht, warum...das reizt mich nicht mehr...das letzte Mal musste ich mich förmlich zwingen zu einer Party zu gehen...aber früher, während des Studiums, da war ich oft in der Disco.
Therapeut: Sie fühlen, dass selbst Dinge, die Ihnen früher viel bedeutet haben, Sie
immer weniger interessieren...Sie wissen nicht, warum das so ist. Sie wissen
nur, dass es eben so ist.
4. Akzentuieren
Klient: Ich fürchte, ich werde an dieser Schule nicht bleiben können.
Therapeut: Fürchten?
5. Klären (Sondieren)
Klient: Mein Kopf tut ständig weh.
Therapeut: Wie lange haben Sie schon diese Kopfschmerzen?
6. Zwischenzusammenfassung
Wenn ich Ihre jetzige Situation richtig verstehe, ist ihnen der Tod Ihres Bruders sehr Nahe gegangen.
Sie ärgern sich also in erster Linie über die Kleidung Ihrer Tochter.
7. Neuformulieren
Klient: Ich gebe mir die größte Mühe, aber dann platze ich doch mit meiner Meinung heraus .
Therapeut: Wollen Sie damit sagen, dass Sie sich nicht beherrschen können
8. Konkretisieren
Sie gehen also in den Raum, in dem die Prüfung stattfindet. Was geschieht dann?
9. Konfrontieren
1. Sie haben also Ihre Frau geschlagen! Aber eben haben Sie mir doch gesagt, dass Sie ihre Frau lieben.
2. Sie haben Mitleid mit Ihrer Tochter, aber Sie haben sie gestern rausgeworfen.
Besteht da nicht ein Widerspruch?
10. Interpretieren
Klient: Als ich vor 50 Jahren meinen Führerschein machte, waren die Straßen noch leer. Ich bin bis vor zwei Jahren unfallfrei gefahren. Aber in der letzten Zeit hatte ich zunehmend Schwierigkeiten. Im letzten Jahr hatte ich drei Unfälle.
Therapeut: Sie sind jetzt in ein Alter gekommen, wo Sie nicht mehr so schnell reagieren können, wie die Alten Leute. Das wird wohl der Grund für Ihre Unfälle sein.
Diese zehn Techniken der selektiven Reflexion drücken oder zeigen das Gesprächsinventar des non-direktiven Beraters auf. Es wird verzichtet auf gezielte Motivierung, spontane Empfehlung, Ratgeben, überreden, moralisieren, zustimmen oder ablehnen, billigen oder missbilligen und auch die im persönlichen, alltäglichen Umgang üblichen Kommunikationsstrategien, wie ungläubiger Zweifel, Spott, Widerlegung, Ablehnung, befehlen, schelten, drohen und bestrafen haben keinen Platz in einer non-direktiven Beratung bzw. Erziehung im Sinne von Carl Rogers.
Aufgaben zur Selbstüberprüfung zum Thema Personenzentrierte Theorie nach Carl Rogers
17 Fallbeschreibung „David und seine Mutter“
David: Thomas will heute nicht mit mir spielen. Er will nie tun, was ich will.
Mutter: Du scheinst böse mit Thomas zu sein.
David: Und wie. Ich will nie wieder mit ihm spielen. Ich will ihn nicht als Freund.
Mutter: Du bist so sauer auf ihn, dass du das Gefühl hast, ihn nie wiedersehen zu wollen.
David: Stimmt. Aber wenn er nicht mein Freund ist, werde ich niemanden zum Spielen haben.
Mutter: Du würdest ungern ohne Freund sein.
David: Ja. Ich glaube, ich muss mich irgendwie mit ihm vertragen. Aber es fällt mir so schwer. nicht mehr wütend auf ihn zu sein.
Mutter: Du möchtest dich lieber mit ihm vertragen. aber es fällt dir schwer. nicht wütend auf
Thomas zu werden
David: Früher kam das nie vor aber das war. als er immer bereit war, das zu tun. was ich wollte
Er will sich von mir nicht mehr herumkommandieren lassen.
Mutter: Thomas ist jetzt nicht mehr so leicht zu beeinflussen.
David: Bestimmt nicht. Er ist kein solches Baby mehr. Es macht aber auch mehr Spaß mit ihm.
Mutter: Eigentlich gefällt er dir so besser.
David: Ja. Aber es ist schwer. ihn nicht mehr herumzukommandieren - ich bin so . daran
gewöhnt: .Vielleicht würden wir uns nicht so oft streiten. wenn ich ihm ab und zu seinen
Willen lasse. Glaubst du, das würde gehen?
Mutter: Du meinst. es könnte helfen, wenn du gelegentlich nachgeben würdest
David: Ja, vielleicht. Ich versuch es mal
Aufgabenstellung: Erläutern Sie an Hand des vorangegangenen Fallbeispiel wie sich die Äußerungen der Mutter auf das Selbstkonzept von David und sein weiteres Verhalten und Erleben auswirken können!
Erste Notizen zur Bearbeitung:
Davids Selbstkonzept ist auf Grund der Erfahrungen mit Thomas angekratzt. Sein Idealselbst, dass Thomas ihn relativ kompromisslos folgt, stimmt mit den realen Erfahrungen nicht überein. Hierdurch ist eine Inkongruenz entstanden, die nun durch die Äußerungen der Mutter wieder aufgehoben wird. Die Mutter setzt die Gesprächstechnik des Spiegelns ein. Dies wird z. B. deutlich, dass sie mit eigenen Worten die Empfindungen und Gedanken von David zusammenfasst, ihm sagt und er darauf reagieren kann. So sagt sie beispielsweise in Zeile 3: „Du bist so sauer auf ihn, dass Du das Gefühl hast ihn nie wieder sehen zu wollen.“
David stimmt dem zu und fühlt sich wirklich bedingungslos wertgeschätzt und akzeptiert. Er wird nicht etwa, wie das in vielen Familien der Fall wäre, verurteilt für sein Verhalten gegenüber Thomas. Diese Wertschätzung kann er, bzw. sein Organismus, so positiv bewerten, dass er wiederum in seinem Selbstkonzept verinnerlichen kann, dass er selbstbewusst mit dem Streit und Konflikt mit seinem Freund umgehen kann. Durch die Wertschätzung und den Non-direktiven Beratungsansatz der Mutter entwickelt David eigene Ideen und will es mal versuchen gelegentlich Thomas gegenüber nachzugeben. Durch die Wertschätzung der Mutter hatte er diese Idee selbständig entwickelt und somit motiviert übernehmen können.
18 Zeigen Sie an Beispielen die Verarbeitung von Erfahrungen hinsichtlich des Selbstkonzeptes auf. Bestimmen Sie dabei die entsprechenden Fachbegriffe!
19 Skizzieren Sie die non-direktiven Beratung von Carl Rogers.
20 (A) Nennen und vergleichen Sie die Techniken der Gesprächsführung bzw. der selektiven Reflexion mit den Kommunikationshilfsregeln von Ruth Cohn.
(B) Nehmen Sie begründete Stellung zu der These, dass „Ruth Cohns Kommunikationshilfsregeln humaner seien, als die Techniken der selektiven Reflexion“.
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Fußnoten:
Meyers großes Taschenlexikon – Mannheim – 1992, Band 17, Seite 37
neu|ro|tisch: a) auf einer Neurose beruhend, im Zusammenhang mit ihr stehend; b) an einer Neurose leidend.
ext|ra|ver|tiert u. extrovertiert: nach außen gerichtet, für äußere Einflüsse leicht empfänglich;
vgl.: Goldmann Lexikon, 24 Bände, Band 17, München, Gütersloh – Seite 7584
DER BROCKHAUS Multimedial 2006 CD – Rom
Rogers R. Carl: „Entwicklung der Persönlichkeit“, Stuttgart 1991, Seite 99
Humanismus ist eine im weiteren Sinne sich auf Humanität richtende geistige, philosophische Haltung, die ihren Ursprung im 17. Jahrhundert hat. Es handelt sich hierbei um eine Humanität, die eine Bildung des Geistes und die Verwirklichung der Menschenrechte vereinigende Gesinnung, die sich besonders in Teilnahme und Hilfsbereitschaft für den Mitmenschen ausdrückt. Der Begriff wurde in der Aufklärung und im Neuhumanismus zum Bildungsideal; häufig Norm für die Gestaltung der zwischenmenschlichen Beziehungen und gesellschaftspolitischen Praxis (DER BROCKHAUS Multimedial 2006)
Euphorie = Hochgefühl, Hochstimmung
destruktiv= herunter machend, zerstörend
regressiv= rückschrittlich; rückläufig , auf eine frühere Entwicklungsstufe zurück fallend
Vgl. DER BROCKHAUS Multimedial 2006
kognitiv = die Erkenntnis betreffend; das Erkennen, Wahrnehmen, Deuten betreffend,; erkenntnismäßig.
DER BROCKHAUS Multimedial 2006
ACHTUNG dies ist nur eine Metapher, ein Sinnbild, um die das Prinzipielle besser zu verstehen, es handelt sich hier natürlich nicht um eine realitätsgetreue Darstellung.
Der Operator „Herausarbeiten“ fordert Sie auf Aussagen eines komplexen Textes bzw. eines Sachverhaltes oder eben eine Position zu ermitteln und mit eigenen Worten verständlich, schriftlich darzustellen
Der Operator „Vergleichen“ fordert Sie auf nach vorgegebenen oder in diesem Fall selbstgewählten Gesichtspunkten Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede zu ermitteln und schriftlich darzustellen. Es bietet sich hier eine gut strukturierte Darstellung an.
Der Operator „Erörtern“ fordert Sie auf die Vielschichtigkeit des Themas zu erkennen, darzustellen, entsprechende Thesen bzw. Hypothesen zu erfassen, Argumente für und gegen die Ansichten, in diesem Fall von Carl Rogers, zu formulieren und dabei eine begründete, eigene Schlussfolgerung zu erarbeiten.
Der Operator „Erläutern“ fordert Sie genauso wie die Operatoren „Erklären“ und „Entfalten“ auf einen Sachverhalt, in diesem Zusammenhang die Selbstaktualisierung, so eindeutig und verständlich zu erklären und mit zusätzlichen Informationen und Beispielen nachvollziehbar zu veranschaulichen, dass ein Mensch, der bisher zu dieser Thematik nichts gelesen und nichts gelernt hat den Sachverhalt gut verstehen kann.
Das „Beschreiben von Grundannahmen“- dieser Operator fordert Sie auf alle wichtigen Begriffe, in diesem Fall von Carl Rogers, zu nennen, zu erklären und deren wechselseitige Wirkung darzustellen. Der Begriff Grundannahme ist relativ offen formuliert, so dass Sie im Zweifelsfalle, besonders in einer Klausur, wirklich eher alle Begriffe dem entsprechenden Theoretiker erklären sollen, als das sie das Risiko eingehen Begriffe wegzulassen.
vgl. http://www.betreuungsverein-diakonie.de/Homepage/betreung/Betreungsrecht/meth.htm
vgl. Hobmair Hermann u.a.: „Pädagogik/Psychologie- für die berufliche Oberstufe“ Band 2, Köln, 1999, Seite 186-187.
Vgl. Bourne und Ekstrand: „Einführung in die Psychologie“ Frankfurt am Main, 1992, Seite 385
So lautete ein französisches Schlagwort (wörtlich übersetzt: »Lasst machen, lasst gehen«) des wirtschaftlichen Liberalismus im 18. und 19.Jahrhundert, der die Theorie vertrat, dass die von staatlichen Eingriffen freie Wirtschaft sich am besten entwickle. Die Parole lautete ursprünglich Laissez faire, laissez passer (passer= durchgehen). Heute wird der Ausdruck allgemein für ein Gewährenlassen, für eine weitestgehende Liberalität (z.B. in der Erziehung) verwendet.
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2006
Der Operator „sich auseinandersetzen“ verlangt von Ihnen ein begründetes eigenes Urteil zu einer Position oder einem dargestellten Sachverhalt, hier also die organismische Bewertung, zu entwickeln.
Der Operator „zeigen“ bzw. „aufzeigen“ ist identisch mit dem Operator „erklären“. Das heißt, dass also ein Sachverhalt bzw. eine These mit zusätzlichen Informationen und Beispielen nachvollziehbar veranschaulicht wird.
Der Operator „skizzieren“ fordert Sie auf einen Sachverhalt in seinen Grundzügen auszudrücken.
Der Operator „erläutern“ fordert Sie auf einen Sachverhalt, eine These, hier also die Begriffe Kongruenz und Inkongruenz, mit zusätzlichen Informationen und Beispielen nachvollziehbar veranschaulichen
Der Operator „beschreiben“ fordert Sie auf die Merkmale eines Materials, hier die beiden Abwehrreaktionen, mit Worten in Einzelheiten zu schildern.
Der Operator „konkretisieren“ fordert Sie auf Beispiele für einen Sachverhalt zu finden, hier also für diese beiden Abwehrreaktionen, und dadurch zu verdeutlichen also so verständlich darzustellen, dass ein nichtinformierter Leser sich nach der Lektüre Ihrer Ausarbeitung ein sehr treffendes Bild des Sachverhaltes machen kann.
Erziehungsstil = eine verhältnismäßig stabile, immer wider vorkommende Art erzieherischen Verhaltens. Kurt Lewin hat unterschiedliche Typisierungsversuche unternommen. Er hat beispielsweise einen autoritären von einem demokratischen und einem Laissez-faire-Erziehungsstil unterschieden:
Laissez-faire = Schlagwort für das Gewährenlassen (z. B. in der Kindererziehung)
vgl.: Carnegie, Dale: „Wie man Freunde gewinnt“, Bern und München, 1938, Seite 133
vgl. Stiefenhofer, Stammer-Brandt, u.a.: „550 Erziehungstipps für alle Fälle – schnell und wirksam“, Berlin/Leipzig, 2007, Seite 318f
Der Operator „darstellen“ bzw. „stellen Sie dar“ fordert Sie auf ähnlich wie der Operator „erklären“, einen Sachverhalt bzw. eine These gegebenenfalls mit zusätzlichen Informationen und Beispielen sehr verständlich, nachvollziehbar zu veranschaulichen und darzulegen.
Der Operator „beschreiben“ fordert Sie auf, die Merkmale der förderlichen Erzieherhaltungen in Einzelheiten zu schildern und aufzuzählen.
Der Operator „begründen“ fordert Sie auf, die Aussage in der Aufgabenstellung durch Argumente zu stützen und nachvollziehbare Zusammenhänge herzustellen. Das heißt, Sie sollen die Aussage so erklären, dass jemand, der den Text der vorherigen Aufgaben nicht gelesen hat, nun auf Grund der Antwort zu Aufgabe 15 verstehen kann, warum die Verinnerlichungen von Wertungsbedingungen eines Menschen verhindert werden kann.
Anthropologie= Wissenschaft bzw. Lehre vom Menschen, bes. unter biologischem, philosophischem, pädagogischem u. theologischem Aspekt.
Rogers, Carl: „Die nicht-direktive Beratung – Counseling and Pychotherapie“ 1991, München Seite 117 f
selektiv= auf Auswahl, Auslese, Aussortierung beruhend; auswählend;
Reflexion= das Nachdenken; Überlegung, Betrachtung, vergleichendes u. prüfendes Denken; Vertiefung in einen Gedankengang.
Gordon, Thomas 1997
Der Operator „skizzieren“ fordert Sie NICHT auf eine Skizze zu zeichnen. Das Verb „skizzieren“ wird sinnbildlich verwendet und fordert Sie auf, hier die non-direktiven Beratung von Carl Rogers gekürzt, gut strukturiert und verständlich in seinen Grundzügen darzulegen.