Operatoren für Zentralabitur, FoS 13 und HBF

Stand 25. 09.  2010

Die folgende Liste von Operatoren wird verbindlich in meinem Unterricht eingesetzt. Im Folgenden werden Operatoren  und Anforderungsniveaus für Arbeitsaufgaben

im Unterricht, Klausuren und Prüfungen dargestellt. Operatoren sind die

 Tätigkeitswörter in einer Aufgabenstellung, die dem Schüler und

der Schülerin sagen, was er bzw. sie tun soll.

Anforderungsbereich I

Der Anforderungsbereich I  umfasst:

die Wiedergabe von Sachverhalten aus einem abgegrenzten Gebiet im gelernten 

Zusammenhang

die Beschreibung und Verwendung gelernter und geübter Arbeitstechniken und Verfahrensweisen in einem begrenzten Gebiet und in einem wiederholenden

 Zusammenhang

Operatoren

A[1]

Definition

Beispiele

beschreiben

I

Die Merkmale eines Materials mit

 Worten in Einzelheiten schildern

Beschreiben Sie das „Teufelskreismodell“ zur Erklärung devianten Verhaltens.

formulieren,

darstellen

I

Den Gedankengang eines Textes

 oder eines anderen Materials

mit eigenen Worten darlegen

Stellen Sie die zentralen Aussagen der Einleitung des Buches „Wie man ein Kind lieben soll“ (Korczak) dar.

nennen, be-

nennen

I

ausgewählte Aspekte, Merkmale, Begriffe etc. unkommentiert aufzählen

Benennen Sie die Bereiche der Montessori-Materialien.

Protokollieren

 

I

Beobachtungen oder die Durchführung von Experimenten, Rollenspielen usw. detailgenau zeichnerisch einwandfrei bzw. fachsprachlich richtig wiedergeben

Protokollieren Sie die non-verbalen Signale zwischen Steffie und Thomas in dem Rollenspiel

darstellen

I

Sachverhalte, Zusammenhänge, Methoden etc. strukturiert und gegebenenfalls

fachsprachlich wiedergeben

Stellen Sie die angegebenen

Messergebnisse

graphisch (=zeichnerisch) dar.

 

skizzieren

I

In EZW und Deutsch einen Sach-verhalt in seinen Grundzügen ausdrücken. In Bio und Mathe zeichnen!

Skizzieren Sie das Persönlichkeitsmodell nach S. Freud.

wiedergeben

I

einen Sachverhalt oder den Inhalt eines Textes unter Verwendung der Fachsprache mit eige-nen Worten ausdrücken

Geben Sie wieder, was Watson im beiliegenden Text unter „Konditionierung“ versteht.

zusammen-fassen

I

die Kernaussagen eines Textes oder eines anderen Materials komprimiert und strukturiert darlegen

Fassen Sie die Ergebnisse der letzten Shell-Studie zu den Fragen des politischen Engagements Jugendlicher zusammen.

Anforderungsbereich II

Zum Anforderungsbereich II gehört das selbstständige Auswählen, Anordnen, Verarbeiten und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenen Gesichtspunkten in einem durch Übung bekannten Zusammenhang;

Selbstständiges Übertragen des Gelernten auf vergleichbare neue Situationen, wobei es entweder um veränderte Fragestellungen oder um veränderte Sachzusammenhänge oder um abgewandelte Verfahrensweisen gehen kann..

Der Anforderungsbereich II verlangt die Fähigkeit:

Die vorgegebenen Informationen, unter dem Gesichtspunkt einer bestimmten

Fragenstellung sinnvoll zu ordnen, auszuwerten und Schwerpunkte zu setzen. Eine Darstellungsform in eine andere zu überführen;

Fachbezogene Methoden und Darstellungsformen selbstständig anzuwenden. Einen

Sachverhalt zu Grunde liegende pädagogische Probleme zu erkennen und darzustellen;Pädagogische Klassifikation, Theorien und Modelle an vorgegebenen

Sachverhalten zu überprüfen. Pädagogisch bedeutsame Zusammenhänge zu erkennen und darzustellen; Unter Anwendung erworbener Erkenntnisse und erlangter Einsichten

komplexe Sachverhalte zu analysieren und zu strukturieren; Bei komplexen

Sachverhalten die spezifisch, pädagogischen Fragen von anderem zu unterscheiden; Pädagogische Theorien und Sachverhalte vergleichend darzustellen.

definieren

I,II

wesentliche Merkmale eines Begriffs oder eines Sachverhaltskurz, widerspruchsfrei, eindeutig und allgemein gültig im Stil eines Lexikonartikels formulieren

Definieren Sie den

Begriff „Erziehung“.

 

analysieren, untersuchen

II

unter gezielter Frage-stellung Elemente, Strukturmerkmale und Zusammenhänge sys-tematisch erschließen und darstellen

Untersuchen Sie

 die vor Ihnen

 liegende Konzeption des Kindergartens in kirchli-cher Trägerschaft und den Praktikantenbericht daraufhin, ob sich die Interessen des Trägers im pädago-gischen Alltag niederschlagen.

belegen, nachweisen

II

Behauptungen durch Materialbezug, also Textstellen oder bekannte Sachverhalte fundieren und stützen

Weisen Sie nach, in-wiefern in der Konzep-tion der Freiarbeit in der Primarstufe und der Sek. I reformpädagogisches Gedankengut enthalten ist.

einordnen, zuordnen,

II

Einen Sachverhalt in einen neuen oder an-deren Zusammenhang stellen oder die Positi-on eines Verfassers unter Verweis auf Text-stellen und in Verbindung mit Vorwissen bestimmen

Ordnen Sie aus den Berichten die dort dokumentierten kogniti-ven Leistungen in das Modell Piagets ein.

anwenden

II

Einen bekannten Sachverhalt oder eine bekannte Methode auf etwas Neues beziehen.

Wenden Sie die Kommunikations-regeln der TZIauf die vorliegende Falldarstellung an.

erklären,

II

Textaussagen, Sachverhalte auf der Basis von Kenntnissen und Einsichten differenziert darstellen

Erklären Sie das Kommunikationsmodell

von Schulz von Thun!

erläutern, entfalten

II

wie der Operator „erklären“,

aber durch zusätzliche

Informationen und

Beispiele veranschaulichen

Erläutern Sie die Aussage von Montessori „Hilf mir, es selbst zu tun“ durch Beispiele in KiTa´s.

 

herausarbeiten

II

aus Aussagen eines komplexen Textes o. ä. einen Sachverhalt, eine Position ermitteln und darstellen

Arbeiten Sie aus dem vor Ihnen liegenden Material (Die Psychoanalyse nach Sigmund Freud, das Menschenbild heraus.

in Beziehung setzen

II

Zusammenhänge unter vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten begrün-det herstellen

Setzen Sie die Inhalte der Mathematik-Aufgaben aus dem Jahr 1938 mit den politischen Absichten der Nationalsozialisten in Beziehung.

entscheiden

II

Sich bei Alternativen eindeutig

und begründet auf eine Möglichkeit festlegen.

Entscheiden Sie, welche

der beiden Thesen dem Humanismus am meisten entsprechen.

 

konkretisie-ren

II

Beispiele für einen Sachverhalt finden und ihn verdeutlichen (= verständlicher)

Konkretisieren Sie den sozialpolitischen An-spruch der Reggio-Konzeption.

vergleichen

II

nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten Ge-meinsamkeiten, Ähn-lichkeiten und Unter-schiede ermitteln und darstellen

Vergleichen Sie die Vorstellungen von Entwicklungen in den Konzeptionen Havig-hursts und Eriksons.

zeichnen, graphisch darstellen

II

eine möglichst exakte graphische Darstellung beobachtbarer oder gegebener Strukturenanfertigen

Zeichnen Sie anhand

der Messwerttabelle einen Graphen.

auswerten

II

Daten, Einzelergebnisse oder andere Elemente in einen Zusammenhang stellen und ggf. zu einer Gesamtaussagezusammenführen

Werten Sie die Versuchsergebnisse aus.

charakterisieren

II

typische Merkmale eines Sachverhaltes herausstellen

Charakterisieren Sie die Psychologie von C. Rogers

ableiten

II

auf der Grundlage wesentlicher

Merkmalesachgerechte Schlüsse ziehen

Leiten Sie eine allgemeine

Regel aus demvorliegenden Arbeitsmaterialab.

deuten / interpretieren

 

II

fachspezifische Zusammenhänge

im Hinblick auf eine gegebene

Fragestellung begründet darstellen

Deuten Sie die Versuchsergebnisse.

 

Im Anforderungsniveau III verlangen die Aufgaben das problembezogene Anwenden und Übertragen komplexer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Auswahl von verbalen grafischen Kommunikationsformen, die Wiedergabe von Bewertungsansätzen, das Bewerten von Sachverhalten und das Anwenden von Sachverhalten, Theorien und Ansätzen auf neue, vorher unbekannte Situationen.

gestalten

 

I-III

auf der Basis einer Textvorlage bzw. einer situativen oder strukturellen Vorgabe einen Text unter Berücksichtigung. textsortenspezifischer

Charakteristika produktiv erarbeiten

.Gestalten Sie ein Flugblatt textlich und grafisch, das die Intention der analysierten Rede widerspiegelt!

begründen

III

eigene Aussagen durch Argumente stützen und nachvollziehbare Zusammenhänge herstel-len

Ist die Montessoripädagogik für Kinder wertvoll? Begründen Sie Ihre Position.

beurteilen,

bewerten,

 Stellung nehmen

III

zu einem Sachverhalt unter Verwendung von Fachwissen sich begründet positionieren, Generalisierbarkeit be-gründet bestimmen, eine mögliche Gegenpo-sition entwickeln und sich mit dieser kritisch auseinandersetzen

Ist die Verwahrlosung von Kindern in Famili-en in Deutschland im-mer in Abhängigkeit zur ökonomischen Situation zu sehen? Nehmen Sie Stellung.

entwerfen

III

sich kreativ mit einer Fragestellung auseinandersetzen

Entwerfen Sie ein eigenes Fall-beispiel auf der Grundlage des Stufenmodells von Piaget.

diskutieren/

erörtern

III

die Vielschichtigkeit eines Sachverhalts erkennen und darstellen, dazu Thesen / Hypothesen erfassen, Argumente for-mulieren, gegenüber stellen, abwägen, dabei eine begründete Schlussfolgerung erarbeiten

Erörtern Sie die Vor- und Nachteile der typo-logischen und der di-mensionsorientierten Konzepte der Erziehungsstilforschung.

reflektieren

 

III

Behauptungen im Zusammenhang

prüfen und anhand eigenständig

gewählter Kriterien eine Aussage über

Richtigkeit, Wahrscheinlichkeit,

Angemessenheit in einem schlüssigen

Argumentationsgang entwickeln

 Reflektieren Sie, ob sich das Spannungsfeld zwischen Freiheit und Bindung an gesellschaftliche

Zwänge seit der Entstehungszeit des Textes geändert hat!

Stellung nehmen

aus der

Sicht von …,

 

 III

eine unbekannte Position,

Argumentation oder Theorie aus der

Perspektive einer bekannten Position beleuchten oder in Frage stellen und ein begründetes Urteil abgeben

Nehmen Sie Stellung

zu Piagets Auffassung

von der kognitiven Entwicklung

aus der Sicht eines

Humanisten.

Hypothesen

entwickeln,

aufstellen

 

III

begründete Vermutung auf der Grundlage von Beobachtungen, Untersuchungen, Experimenten oder Aussagen formulieren

Entwickeln Sie Hypothesen,

wie es zu der im Fallbeispiel dargestellten Aggression

kommen konnte.

Handlungideen

entwickeln

III

begründete Handlungskonsequenzen (z. B. zu einer Fallbeispiel) entwerfen

Ent-wickeln Sie Handlungsideen für Erzieher in einer KiTa.

Handlungspläne bzw. Handlungskonzepte entwickeln

III

Begründete, aufeinanderbauende, planvolle Hand-lungskonsequenzen (z. B. zu einer Fallstudie) gemäß der folgenden sechs Stufen entwerfen:

 1. Finde-Phase bzw. Analyse

2. Einschätzung der Lage

3. Planung und Ressourcenvermittlung

4. Handlung bzw. Durchführung der Unterstützung (enthält unterschiedliche therapeutische Interventionen)

5. Bewertung der bisherigen Arbeit und

6. Beendigung des therapeutischen bzw. sozialpädagogischen Prozesses

Beispiel: Entwickeln Sie ein Handlungskonzept mit dem Ziel Yvettte zu helfen auf den Drogenkonsum zu verzichten.

interpretieren

 

III

einen Text o. ä. sachgemäß analysieren und auf der Basis methodisch reflektierten Deutens zu einer schlüssi-gen Gesamtauslegung gelangen

Interpretieren Sie die „Ballade vom Nachahmungstrieb“ von Erich Kästner.

Konsequenzen ziehen

III

aus einer Position Schlussfolgerungen ziehen

Hurrelmann fordert ein Moratorium für Jugendliche. Welche Konsequenzen ziehen Sie daraus?

prüfen, über-prüfen

III

eine Meinung, Aussage, These, Argumentation nach-vollziehen, kritisch hinterfragen und anhand von Fachkenntnisse begründet beurteilen

Überprüfen Sie die These, dass entdeckendes Lernen effektiver als rezipierendes Lernen ist.

sich ausein-andersetzen mit

III

ein begründetes eigenes Urteil zu einer Po-sition oder einem dar-gestellten Sachverhalt entwickeln

Setzen Sie sich mit der Frage auseinander, ob der Bildungsauftrag des Kindergartens nicht umfassender und verbindlich politisch neu festgelegt werden muss.



[1] Anforderungsbereich